Im Sommer 2016 rief mich Stefan an, der Ehemann von Tanja Schumann, mit einer für ihn typischen Begrüßung: „Sag mal, Mühlnickel,…“ – Das ist seine wirklich von Herzen kommende Variante für „Hallo, lieber Thomas, wie geht es Dir?“ „… liest Du eigentlich gar keine Zeitung? Wenn doch, hättest Du mich ja längst mal anrufen müssen!“ Wie sich herausstellte, war ich uninformiert, dass Hugo Egon Balder und René Heinersdorff im Winterhuder Fährhaus mit dem Stück „Aufguss – eine spritzige Wellnesskomödie“ gastierten. Und sie spielten weite Teile des Stücks in langweiligen weißen Bademänteln.
Tanja und Stefan taten wie immer alles, um den Hamburger Bademantel weiter zu pushen und zeigten den beiden Hauptdarstellern einige Fotos mit Tanja als Model und eilig herbeigeschaffte Teile unserer Kollektion. René Heinersdorff, der gleichzeitig Regie bei der Komödie führt, war sofort begeistert von der Idee, einmal das Frottee auszutauschen. Wenige Tage später erhielt ich von ihm die Bitte, einen Satz Bademäntel für das Ensemble bestehend aus Hugo Egon Balder, Jeanette Biedermann, René Heinersdorff, Madeleine Niesche und Max Claus direkt abends zum Theater zu bringen. Die eigentlichen Bademäntel müssten kurzfristig ersetzt werden. Der Standard-Mantel sei aus der Reinigung nicht zurückgekehrt. Eieiei, da musste ich ja wirklich aushelfen.
Wir wurden von äußerst freundlichen und gut aufgelegten Schauspielern empfangen, die sich umgehend in die neue Garderobe warfen und sofort Spaß an den Hamburger Streifen fanden. Vor der eigentlichen Vorstellung schossen wir noch einige Fotos, um diesen kuriosen Vorfall mit der Wäscherei auch allseits für etwas PR nutzen zu können. Seit dem Kindertheater in der Grundschule stand ich erstmals auf einer Bühne – und dann gleich mit diesen Leuten! Ok, die mussten noch arbeiten und schauspielern, während ich nur schnell ein paar Fotos mit dem Handy machte und mich anschließend unters Publikum mischen durfte (Jeder sollte wissen, wo sein Platz ist!). Der weitere Abend war Spaß pur. Nicht nur, Hugo, Jeanette & Co. in unseren Bademänteln zu sehen, sondern auch ein wirklich amüsantes und kurzweiliges Stück zu erleben. Kopfschüttelnd fuhr ich nach Hause. Passiert einem ja auch nicht jeden Tag.
Am folgenden Tag titelte übrigens die Rheinische Post: „Noteinsatz für Dittsches Bademäntel!“
